Am 16.06.2016 hat die gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) Details zur Umsetzung des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bekannt gegeben. Wir als Vorstand der Deutschen Gesellschaft Juniorprofessur (DGJ) sind sehr zufrieden mit dem Programm und auch seiner Ausgestaltung durch den Gesetzgeber. Insbesondere zwei Details möchten wir lobend hervorheben.
Einerseits wird in der Verwaltungsvereinbarung explizit zur Bedingung gemacht, dass es sich bei den neuen Tenure-Track-Stellen um dauerhaft neu geschaffene Stellen handelt. Daraus ergibt sich, dass sich die Gesamtzahl der unbefristeten Professuren tatsächlich um die Zahl der geförderten Stellen erhöhen wird und nicht in den regulären Stellenplänen verankerte Professuren für die Finanzierung der Verstetigung vakant gelassen werden. Für die von unserem Verein vertretenen aktuellen Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren, für die aufgrund ihrer bereits fortgeschrittenen Karriere eine Bewerbung auf die neu geschaffenen W1-Tenure-Track-Stellen in der Regel nicht mehr attraktiv erscheint, hätten solche Vakanzen ansonsten deutlich eingeschränkte Zukunftsaussichten bedeutet.
Andererseits begrüßen wir ausdrücklich, dass auch Tenure-Track-Stellen mit der Einstiegsgehaltsstufe W2 durch das Programm gefördert werden können. Diese Gehaltsstufe ist unserer Ansicht nach im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig, insbesondere da im Gegensatz zu W1 auch Zulagen gezahlt werden können, um besonders hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu gewinnen. Zudem greifen für W2-Stellen keine starren Zugangsbeschränkungen, wie zum Beispiel eine maximale Beschäftigungsdauer im Wissenschaftssystem. Dies ermöglicht auch derzeitigen Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren, die bisher nicht von einem Tenure-Track profitieren, die Bewerbung auf diese Stellen und führt so zu einem qualifizierteren Bewerberfeld.
Bei den Universitäten liegt nun die Verantwortung einer Umsetzung im Sinne der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Insbesondere hoffen wir, dass die Auswahlkommission des Geldgebers attraktive und nachhaltige Umsetzungen des Programms mit hohen Förderquoten honoriert. Für uns ist dabei neben den bereits angesprochenen Unterschieden in der Eingruppierung besonders wichtig, dass die Tenure-Track-Professuren mit den anderen Professuren der Fachbereiche bzw. Fakultäten gleichgestellt sind. Es sollte nach der Verstetigung kein Unterschied bezüglich Ausstattung, attraktiven Bleibeangeboten im Falle von externen Rufen und dem Zugang zur leistungsorientierten Mittelvergabe bestehen.
Jens Pöppelbuß, Stephan Scherneck, Felix Krahmer
Kontakt für Rückfragen: tobias.potthoff@juniorprofessur.org